Antonio Cesaro – ein deutscher Held

Ich habe bewusst diesen Titel gewählt weil sich Antonio spätestens seit seinem Auftritt hier in München fest in den deutschen WWE-Herzen verankert hat. Natürlich ist er offiziell Schweizer, aber schon ein Stück weit auch „unser“ Junge bei der WWE. Immerhin hat er – und das wird er nicht müde immer und immer wieder zu erwähnen – hier in Deutschland seine ersten Schritte als Wrestler gewagt. Wir dürfen ihn also gerne, auch mit seinem Einverständnis, einbürgern – zumindest gedanklich!

Wie wichtig ist es aber, einen Superstar dieses Kalibers in den Reihen der WWE zu wissen – das möchte ich hier einmal etwas näher beleuchten.

Wir alle erleben mit, wie erfolgreich die WWE in Großbritannien schon seit jeher ist und das hat mehrere Gründe: Da ist zuerst mal die Sprache, die verbindet. Dazu kommt die große Historie des Wrestling im Vereinten Königreich, aber eben auch die hohe Anzahl von Superstars, die aus Großbritannien kommend, den Sprung über den Teich geschafft haben. Damit hat man seine Lokalmatadoren und die werden entsprechend gefeiert. So etwas bleibt den Verantwortlichen natürlich nicht verborgen und man versucht dieses Phänomen zu nutzen, indem man richtige Storylines darum aufbaut. Denkt nur an den Gewinn des IC-Titels von Davey Boy Smith beim SummerSlam 1992 im Londoner Wembley Stadion.

Soweit sind wir leider noch nicht, aber wenn ein Antonio Cesaro, wie in München geschehen, von John Cena zum zukünftigen Champion ernannt wird, dann hat das auf alle Fälle etwas zu bedeuten.  Ich nehme Antonios Versprechen als WWE-Champion zurückzukehren sehr ernst und bin mir sicher, die Führungsriege wird entsprechend reagieren.

Wie aber hat es dieser sympathische Bursche geschafft soweit zu kommen? Mit viel Talent, das gebe ich gerne zu, aber auch mit dem nötigen Fleiß und Ehrgeiz. Er hat sich jahrelang gequält, wenig bis nichts verdient, und trotzdem immer weiter gemacht um seinen großen Traum zu verwirklichen.

Der Durchbruch gelang ihm, als er von der WWE ins „Förderprogramm“ aufgenommen wurde und zielsicher auf WWE-tauglichkeit gedrillt wurde. Noch heute ist der Landvogt ein gern gesehener Gast bei NXT und er bekommt glänzende Augen, wenn er über das nagelneue Development Center spricht. (schaut doch bei Sky mal NXT, denn das ist laut Cesaro die beste Show!)

Ihm ist es  nicht wichtig, wo oder vor wievielen Leuten er antritt, er gibt immer sein Bestes. Antonio möchte im Ring glänzen und zwar jedes mal, wenn er antritt. Er liebt was er tut und das merkt man ihm auch an. Sein ganzes Training ist auch darauf ausgerichtet. Krafttraining macht er, um fit für lange und schwere Auseinandersetzungen zu sein und nicht um gut im Muscleshirt auszusehen!

Ich gehe persönlich davon aus, daß die „real americans“ bald ohne den Schweizer auskommen müssen, denn der muss einfach alleine seinen Weg gehen. Er öffnet damit auch Türen für weitere Talente aus dem deutschsprachigen Raum, davon dürft ihr ausgehen. Immerhin hat er ja zwei Aktionen in seinem Repertoire (Uppercut und giant swing),  die einmalig sind und zeigen, wie ernst er genommen wird. So baut man keinen Midcard-Star auf, sondern einen zukünftigen Champion!!
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Privat ist Claudio Castagnoli (wie er ja richtig heisst) ein sehr freundlicher, zurückhaltender Zeitgenosse, mit viel Sinn für Humor. Auch seine Sprachenvielfalt ist beeindruckend, denn er spricht tatsächlich nahezu akzentfrei und zwar in allen 5 Sprachen, die er beherrscht. Er ist der globale Entertainer, den man heutzutage braucht.

Freuen wir uns also auf das, was von Claudio – oder Antonio – in nächster Zeit kommen wird und drücken wir ihm die Daumen, daß sein Titeltraum wahr wird – wie all die anderen Träume zuvor eben auch!

FLW: Die WWE lernt deutsch und das ist gut so!!

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